Bulletin – Um Kroation und Spanien erweitert

Närrische Europäische Gemeinschaft NEG baut weiter aus. Sie ist inzwischen die grösste NGO-Vereinigung in Europa.

 

Die Närrische Europäische Gemeinschaft NEG legt weiter zu. Nach teils mehrjährigen Verhandlungen sind überregionale Verbände aus Spanien und Kroatien neu als sogenannte Anschlussmitglieder zur Gemeinschaft dazu gekommen. Bereits in diesem Status dabei ist Slowenien. Weiter Kontakte bestehen zu Italien. Wenn all diese Verhandlungen und Beitrittsregelungen abgeschlossen sind, wird die NEG vier weitere Länder möglichst optimal abdecken können.

Die NEG ist 1970 gegründet worden, um die Traditionen und kulturellen Werte von Fastnacht, Fasching, Fasnacht, Karneval, Vastelaovend und verwandten Bräuchen landesübergreifend in Europa zu koordinieren, zu fördern und zu unterstützen. Heute gehören der NEG neun Landes- oder Landesteilverbände aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz an. Gesamthaft sind so in der NEG mehr als 8 Millionen aktive Vereinsmitglieder erfasst. Sie bildet damit einen repräsentativen europäischen Zusammenschluss gleichgesinnter Organisationen und ist zudem grösste Non-Governement-Organisation (NGO) in ganz Europa.

In dieser Funktion sichert die NEG auch enge kulturpolitische Kontakte zur Europäischen Union ab und kann im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich Beiträge für Projekte und vor allem auch die Jugendarbeit auslösen. Weiter ist die NEG neu auch als assoziiertes Mitglied der Organisation „European Movement“ beigetreten. Sie verfolgt im Grundsatz die gleichen Ziele wie die NEG. Weiter setzt sich die NEG auch dafür ein, dass relevantes Brauchtum in die Listen des immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen werden kann.

Pandemie hat Nachwirkungen

An der Jahrestagung der NEG in der westfranzösischen Stadt Nantes sind auch aktuelle Probleme besprochen worden, welche in Varianten alle Brauchtumsorganisationen in Europa ähnlich betreffen. So haben zum Beispiel die aufgrund der Pandemie staatlich verordneten Maßnahmen die ehrenamtliche Arbeit und das Engagement in den Vereinen, Gilden und Organisationen stark getroffen. Fast in allen Ländern wurde die Auflösung oder Fusion von Vereinen verzeichnet. Inzwischen scheint es, dass diese Bewegung aber gestoppt oder wieder umgekehrt werden konnte. Was aber nur möglich ist, weil die Verantwortlichen hart an einer Revitalisierung arbeiten.

Ebenfalls machen aufgrund der aktuellen Lage die verschärften Sicherheitsbestimmungen vielen Veranstaltern zu schaffen. Auch wenn selbstverständlich die Sicherheit von Mitwirkenden und des Publikums bei Anlässen vorgeht, besteht die Gefahr darin, dass die daraus entstehenden Kosten durch die verantwortlichen Träger von Anlässen zur übermäßigen Belastung werden oder im Extremfall nicht mehr getragen werden können.

Närrische Kulturstädte ernannt

Gemäß einem Grundsatzbschluss vor drei Jahren ernennt die NEG seither für jedes Jahr eine Hochburg närrischer Traditionen zur Närrischen Europäischen Kulturstadt. Bisher kamen die deutsche Stadt Aachen (2020/21) und das österreichische Bad Ischl (2021/22) zu dieser Ehre. Neu wird 2022/23 Nantes in Frankreich an der Reihe sein. Weiter werden im Zusammenhang mit großen Jubiläen vor Ort 2023/24 Köln Närrische Europäische Kulturstadt sein und 2024/25 dann das niederländische Weert.

Die nächstjährige Tagung der NEG findet vom 22. – 24. September in Köln statt.