Fasnacht in der Schweiz

Der 11.11. im Jahr  –  ein etwas mystischer Tag? Die Zahl 11  –  eins mehr als die zehn Gebote, eins weniger als die zwölf Apostel? Auch Martinstag der Gedenktag des heilige Martin von Tours. Der Tag der Abgabe des Zehnten, an welchem die Steuern in Naturalien bezahlt wurden. Vielerort werden heute auch Laternenumzüge durchgeführt in Gedenken an St. Martin.

Eine weitere mystische Zahl – nämlich 40 Tage vor Weihnachten – diese 40 Tage erinnern an die 40 Tage vor Ostern – nämlich an den Aschermittwoch – das Ende der Fasnachtszeit. Nach Weihnachten folgen die 12 Rauhnächte, bis am 6. Januar – dem Tag der Heiligen Drei Könige. Die vorerwähnten Tage und Daten sind in der Schweiz bedeutsam für die Fasnacht.

Die Schweiz – ein Vielvölkerstaat – dafür sprechen schon die vier Landessprachen mit ihren Regionen und dem dafür typischen Brauchtum. Dementsprechend hat sich auch die Fasnacht etabliert. Hierzu kommt auch die frühere religiöse Aufteilung, die sich noch heute in der Fasnacht zeigt mit der Bauern- und der Herrenfasnacht. So zieht sich die Fasnacht vom 11. 11. hin bis in den Monat Mai.

Der 11.11. im Jahr

Ja – aber nicht in der Art und Weise zelebriert wie in den karnevalistischen Hochburgen. Bei uns wird dies grösstenteils durch die Guggenmusiken und einige karnevalistische (teils auch Umzugsveran-stalter) Vereine durchgeührt. Um 11.11 Uhr oder auch gegen Abends werden durch die Guggen Auffühungen durchgeführt bis in die späte Nacht dauern können.

Rauhnächte

Die Tage und Nächte der Perchtengruppen. Diese Traditionen sind vor allem in der Ostschweiz, oder auch in den Gegenden zum Süddeutschen Raum verbreitet. Diese Umzüge (wenn auch von fürchterli-chen Gestalten abgehalten) beinhalten viel Feuer und Lärm von Glocken. Es wird jedoch auf sehr gesittete Aufführungen geachtet.

6. Januar – Drei Königs-Tag

Nun erwacht die Fasnacht! Einscheller, Hexen und unzählige traditionelle Fasnachts-Figuren (Tänzer, Scheller) treten erstmals in Erscheinung. Vielfach sind diese ab morgens um 5-00 Uhr bis spät in die Nacht aktiv, machen Hausbesuche (Heischebrauchtum) oder treiben anderweitig ihr Unwesen. Die Hexengruppen repräsentieren vielfach Sagen aus dem Ort oder der Region. Ihr Aussehen kann sehr gütlich, aber auch wild und furchtsam sein. Ab diesem Tag ist es in einigen Kantonen den Wirten auch erlaubt ihr Lokal zu dekorieren.

Herrenfasnacht

Mit dieser Bezeichnung ist die Fasnacht gemeint, die vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Fasnacht-Dienstag dauert. Die Schweizer-Fasnacht ist sehr vielfältig, zeigt sich in Umzügen, Brauchtumsvorfüh-rungen, Saalveranstaltungen, Maskenball und seit einigen Jahrzehnten mit den Guggenmusiken. Die Guggenmusiken sind heute in keiner Fasnachtsveranstaltung mehr fehlend.

Bauernfasnacht

Mit dieser Bezeichnung ist die Fasnacht gemeint, die in der auf den Aschermittwoch folgenden Woche stattfindet. Die Herren- wie die Bauernfasnacht wird örtlich, wie auch regional durchgeführt. Ist heute jedoch nicht mehr strikte auf frühere religiöse Zuteilung gebunden. Die Veranstaltungen sind vielfältig und unterhaltsam wie in der Herrenfasnacht.

Eine Ausnahme bildet noch die Basler-Fasnacht, die erst nach der Bauernfasnacht beginnt und drei Tage dauert. In der Westschweiz (Romandie) kann die Fasnacht in gewissen Orten mit der Herrenfas-nacht beginnen, die späteste Fasnacht (Brandons resp. Fête du Soleil) endet jedoch erst zu Beginn des Monats Mai.